Sonntag, 15. September 2019

Rezension: Die Bücherdiebin - Markus Zusak






Infos zum Buch und zum Autor lt Amazon:

  • Taschenbuch: 588 Seiten
  • Verlag: Blanvalet; Auflage: 1.. (7. September 2009)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 9783442373956
  • ISBN-13: 978-3442373956
  • ASIN: 3442373956
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 15 Jahre
  • Originaltitel: The Book Thief
Als Teenager las Markus Zusak am liebsten Hemingway und schwärmte für den Film„What’s Eating Gilbert Grape“, der auf einem Roman von Peter Hedges basiert. Seine Mutter erzählte oft, wie sie als Kind das Bombardement auf München erlebt hatte und mitansehen musste, wie man jüdische Menschen ins KZ Dachau trieb. Daraus entstand bei Markus Zusak, geboren 1975, das dringende Bedürfnis zu schreiben. Mit 16 begann er damit. Mittlerweile gehört Zusak zu den renommiertesten Jugendbuchautoren der Welt. Seine Bücher „Der Joker“ und „Die Bücherdiebin“ sind preisgekrönte Bestseller, die nicht nur junge Leute berühren. Privat spielt der Familienvater Fußball, liebt Filme und nutzt seinen Wohnort Sydney auch als Möglichkeit zum Surfen (im Meer) – um ab und an dem Schreibtisch zu entfliehen.

Inhalt:

Nazideutschland 1939: Liesel Meminger kommt als Pflegekind zu Rosa und Hans Hubermann. Die kleine Entschädigung die sie dafür bekommen, ist kaum der Rede wert und sie müssen sich durch die ersten Kriegsjahre kämpfen. 
Für Liesel beginnt damit eine Zeit des Glücks, der Hoffnung. Besonders als sie zu stehlen beginnt. Zuerst nur ein Buch, das im Schnee lag, dann eines, das im Feuer lag.
Mit Hans Hubermann beginnt das Mädchen, lesen zu lernen. Vor allem nachts, wenn Liesel wieder einmal schreiend aus einem Albtraum erwacht ist, sitzen die beiden zusammen und lesen.
Und dann steht plötzlich ein jüdischer Faustkämpfer vor der Tür und Hans löst ein Versprechen ein. Der Jude wird im Keller versteckt. Dann kommen die Bomben und Juden, die nach Dachau getrieben werden ...

Meinung:

Das Besondere an diesem Buch ist, dass es aus Sicht des Todes geschrieben wurde. Der Tod erzählt die Geschichte der Liesel Meminger und den Menschen, die ihr etwas bedeuten. Oft beschreibt er nur das alltägliche Leben, das zu Kriegszeiten aber auch oft ein Kampf ums Überleben war. Manchmal beschreibt er aber auch, wie er Seelen abholt und was er dabei fühlt.

Ich muss zugeben, dass ich etwas länger gebraucht habe, um in die Geschichte hineinzukommen. Der Autor hat einen ungewöhnlichen Schreibstil, an den ich mich erst gewöhnen musste. Doch dann war ich vollkommen in der Geschichte drinnen. Selbst nach Beenden des Buches musste ich ständig daran denken und war beeindruckt von der Eindringlichkeit der Geschichte.

Wir werden ins Nazideutschland mitgenommen, wo ein Mädchen von ihrer  Mutter zu Pflegeeltern gebracht wird, weil sie selbst in Gefahr schwebt und sich nicht mehr um sie kümmern kann. Während der Reise stirbt der Bruder des Mädchens, deshalb kommt sie alleine zu Rosa und Hans Hubermann. Hier geht es relativ rau zu, in so gut wie jedem Satz kommen Wörter wie Saumensch oder Saukerl vor. Damit hatte ich so meine Probleme, weil ich es nicht verstehen kann, wie man innerhalb der Familie oder von Freunden ständig solche Wörter verwenden kann. Aber anscheinend war das zumindest in dem Viertel normal.

Liesel stiehlt ihr erstes Buch bei der Beerdigung ihres Bruders. Es liegt einfach dort im Schnee und sie nimmt es mit. Lesen lernt sie aber erst mit ihrem Pflegevater. Meistens mitten in der Nacht, wenn sie nach einem Albtraum sowieso nicht schlafen kann. Das fand ich toll. Erstens dass Liesel so motiviert war und viel geübt hat und sich auch durch die Schule nicht demotivieren ließ. Wörter sind für sie das Größte! Zweitens dass ihr Hans Hubermann dabei geholfen hat, obwohl er selbst auch nicht gerade gut lesen konnte. Außerdem war es schön zu sehen, wie sich das Verhältnis zwischen Pflegevater und Pflegekind entwickelte.

Durch das Buch kann man gut die beklemmenden Gefühle nachvollziehen, die damals geherrscht haben müssen. Die Angst, wenn die Bomben fielen. Die Angst, dass ein Jude im Keller entdeckt wird. Nicht nur, dass man selbst dafür bestraft worden würde, sondern auch, weil sich eine Freundschaft zu dem Juden entwickelt hat. Es muss furchtbar gewesen sein, wenn Juden durch die Straßen nach Dachau getrieben wurden. Es hassten sie ja nicht alle. Viele hatten auch Mitleid mit ihnen. Doch wenn sie ihnen helfen wollten, wurden sie bestraft und sie mussten zuschauen, wie die ausgezehrten Gestalten vorüberschlurften.

Fazit:
Selbst nach ein paar Tagen bin ich noch immer beeindruckt von dem Buch. Es konnte die Gefühle und die Angst, die in der Zeit geherrscht haben, gut rüberbringen. Aber es erzählt auch von einem Kind, das all den Problemen trotzt und überlebt.

⭐⭐⭐⭐⭐

1 Kommentar:

  1. Ja, die Bücherdiebin ist wirklich ein ganz besonderes Buch, das wohl auch immer in Erinnerung bleiben wird.
    Liebe Grüße
    Martina

    AntwortenLöschen

Ich freue mich über Eure Kommentare und komme gern auf einen Gegenbesuch bei Euch vorbei!
Mit der Abgabe eines Kommentars gebt ihr euer Einverständnis zur Datenschutzerklärung:https://cbeebooks.blogspot.com/p/datenschutzerklarung.html.